eCall-Systeme: Nur lückenhafter Einsatz

Im Auto eingebaute automatische Notrufsysteme, auch bekannt als eCall-Systeme, können bei Unfällen Leben retten. Die Verbreitung des automatischen Notrufsystems geht allerdings nur schleppend voran. Das ergaben die Antworten des Bundesverkehrsministeriums auf eine Kleine Anfrage von mir. Seit der durch die EU erlassenen Verpflichtung zum Einbau der entsprechenden Systeme im März 2018 wurden demnach nur 25 Fahrzeugmodelle neu zugelassen, die überhaupt über ein solches System verfügen müssen, heißt es in der Antwort des parlamentarischen Staatssekretärs Steffen Bilger. Alle anderen bleiben ohne eCall. 

Ich fordere daher größere Anstrengungen von der Regierung, um das System zu verbreiten: Die Antwort der Bundesregierung zeigten, dass ihr eine Strategie fehlt. Zwar hält die Bundesregierung einen flächendeckenden Einsatz der Notrufsysteme für wünschenswert, tut aber nichts, um dem näher zu kommen. Es bleibt zu befürchten, dass die Durchsetzung in der Breite viel zu lange dauern wird. 

Der Bundesverkehrsminister muss dafür Sorge tragen, dass die Notrufsysteme vereinheitlicht werden. Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Systemen haben viele Hersteller eigene Systeme in ihren Autos verbaut, bei denen der Notruf nicht direkt an die 112, sondern zunächst an eine eigene Notrufzentrale weiterleitet. Der ADAC hatte das Vorgehen kritisiert. Dabei gingen nicht nur wertvolle Zeit, sondern häufig auch Informationen verloren. Wenn die Bundesregierung den Schutz von Unfallopfern ernst nimmt, dann muss sie hier schleunigst nacharbeiten.

Hier findet ihr die Antwort auf Kleine Anfrage Verbreitung von eCall-Systemen.

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